September 2017

Fruchtbarkeit und Weiblichkeit

Die weibliche Identität hat im Laufe der Geschichte immer die schönere Rolle gespielt und das vor allem durch die Fähigkeit der Fruchtbarkeit, einer Fähigkeit ein neues Leben zu geben und sich ohne Diskriminierung um ein Kind zu kümmern. Schon in der heiligen Schrift und nahezu allen Religionen auf der ganzen Welt sind es die Frauen, die den Männern als Geschlecht gegenüberstehen. Die Männer wiederrum müssen dagegen stark und agil bleiben, damit die Rolle des Beschützers und des Versorgers erfüllt wird. Ein einziger Blick in die Bibel zeigt schon, dass die Rolle des fruchtbaren Geschlechts ausschließlich weiblich ist und praktisch jede Religion sieht in unserer Erde die „Muttererde“ von uns allen. Seit diesen biblischen Zeiten sind wir mit der Definition der Weiblichkeit noch weitergekommen und eine Reihe von verschiedenen Geschehnissen hat die weibliche Rolle in der Gesellschaft noch viel mehr imprägniert. In der heutigen Zeit müssen wir uns mit Stereotypen befassen und die Frage stellt sich somit von alleine: Welche Rolle spielen die Fruchtbarkeit und Weiblichkeit in einer Welt, die eine assistierte Reproduktion und eine IVF-Behandlung bietet?

 

 

Heutzutage leiden Frauen aus allen Sozialschichten an Problemen mit der Fruchtbarkeit und wenden sich aus diesem Grund zur assistierten Reproduktion. Natürlich haben auch Herren die Möglichkeit gegen die eigene Unfruchtbarkeit zu kämpfen. Zahlen lügen nicht und beweisen, dass die Zahl der Medizintouristen in z. B. Prag immer mehr ansteigt. Die IVF-Behandlungen oder kostengünstige Beratungen über das Problem sind kein Tabu-Thema mehr. Aufgrund dieser Fakten scheint es generell in der Gesellschaft leider aber immer noch so, dass das Thema Unfruchtbarkeit weiterhin ein Stigma ist. In erster Linie ist ein Thema „worüber man nicht spricht“, da die Damen nicht sicher sind, warum sie auf natürliche Weise nicht schwanger werden können und in der Tat ist es so, dass sehr viele Geheimnisse der Unfruchtbarkeit auch durch Ärzte nicht entlüftet werden konnten.

 

 

Darüber hinaus erwartet die heterosexuelle Politik der aktuellen Gesellschaft, dass Männer und Frauen von Anfang an fruchtbar und männlich sind. Solche Erwartungen werden zum Glück zusammen mit der religiösen Betrachtung immer blasser im Vergleich mit der Chirurgie, die mehr und mehr die Aufmerksamkeit auf sich zu zieht. Die weiblichen und männlichen Rollen, die die Gesellschaft erwartet, werden heutzutage immer liberaler und flexibler und die Interpretation des weiblichen Geschlechts nur als die Rolle der Mutter, wird immer mehr in den Schatten verschoben. Es existieren so viele Wege und so viele Menschen, dass der Druck auf die Damen, die nur als Mütter betrachtet sind, immer kleiner wird. Die liberalen Theoretiker, Schriftsteller und Aktivisten haben dazu sehr beigetragen und geholfen, genauso jedoch wie die Wissenschaftler und Ärzte, die deren Methoden perfektioniert haben und unfruchtbaren Damen die Chance gegeben, fruchtbar zu werden.