März 2022

Vom Eisprung zur Schwangerschaft - Teil 1

Jeden Monat bereiten sich die Fortpflanzungsorgane einer gesunden Frau auf eine Schwangerschaft vor.

Ein komplexes Zusammenspiel zwischen der Hypophyse im Gehirn, den Eierstöcken und der Gebärmutter schaffen die perfekte Voraussetzung für den Eisprung (die Freisetzung einer Eizelle), das Zusammentreffen von Spermien und Eizellen und die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter.

 

Wie kommt es zum Eisprung 

Jeden Monat schüttet die Hypophyse, die sich in Ihrem Gehirn befindet, ein Hormon aus. Dieses Hormon veranlasst die Eierstöcke, eine Reihe von mit Flüssigkeit gefüllten Zysten, die sogenannten Follikel, zu bilden. Wenn die Follikel wachsen, scheiden sie das Hormon Östrogen aus. Östrogen sorgt dafür, dass die Gebärmutterwand in Vorbereitung auf eine Schwangerschaft verdickt wird.

Alle Follikel, bis auf eine, hören am siebten Tag Ihres Zyklus zu wachsen auf. Indem er weiter wächst, nährt er in seinem Inneren die reifende Eizelle. Diese Eizelle hat das Potenzial, sich in ein Baby zu entwickeln.

Am 12. Tag Ihres Zyklus gibt der heranreifende Follikel Östrogen in den Blutkreislauf ab. Das Östrogen wandert durch das Blut. Sobald das Östrogen die Hirnanhangsdrüse in Gehirn erreicht, reagiert die Hirnanhangsdrüse mit der Freisetzung des luteinisierenden Hormons. Dieses Hormon gibt dem Follikel einen plötzlichen Wachstumsschub.

Kurz vor dem Eisprung löst sich die Eizelle im Inneren des Follikels ab. Der Follikel beginnt, Chemikalien freizusetzen, die den nahe gelegenen Eileiter dazu bringen, sich zu nähern und den Follikel zu umgeben.

Der Follikel schwillt an, bis er platzt und die Eizelle und die Flüssigkeit in die Bauchhöhle geschleudert wird.

Kleine fingerartige Ausstülpungen am Ende des Eileiters, Fimbrien genannt, streichen über den geplatzten Follikel und nehmen das Ei auf. Von hier wird das Ei zur Öffnung des Eileiters transportiert. Sobald es sich in den Wänden des Eileiters befindet, schieben Muskelkontraktionen das Ei sanft in Richtung Gebärmutter.

Entweder trifft die Eizelle auf ihrer Reise durch den Eileiter auf Spermien und wird befruchtet, oder sie gelangt unbefruchtet in die Gebärmutter und wird wieder in den Körper aufgenommen.

 

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Empfängnis 

Nach dem Eisprung lebt die Eizelle 12 bis 24 Stunden lang. Wenn die Frau vorhat, schwanger zu werden, so muss das Ei in dieser Zeit befruchtet werden.

Der Östrogenschub kurz vor dem Eisprung sorgt auch dafür, dass im Gebärmutterhals (Zervix) ein eiweißreiches, klares angesäuertes Gelee gebildet wird, das während dem Geschlechtsverkehr den oberen Teil der Vagina bedeckt. Dadurch wird die Vagina angesäuert, was Soor und anderen Infektionen vorbeugt. Damit werden auch die geeigneten Voraussetzungen geschaffen, die das Überleben der Spermien garantieren. Die Spermien schwimmen schnell nach oben und in den Gebärmutterhals, wo sie in dem geleeartigen Schleim bis zu fünf Tage lang überleben können, bevor ein Ei freigesetzt wird.

Wenn die Eizelle beim Eisprung freigesetzt wird, ist sie mit klebrigen Zellen bedeckt, die dem Eileiter helfen, sie aufzufangen. Die Eizelle und die Spermien treffen sich im Eileiter, wo die Spermien beginnen, die klebrigen Zellen zu verdauen. Es braucht zwar nur ein Spermium, um ein Baby zu zeugen, doch müssen sich mehrere Spermien an die äußere Hülle und die Membran der Eizelle heften, bevor eines eindringen und sie befruchten kann.