Ist es möglich, dass auch fettleibige Menschen abnehmen können
Eine amerikanische Studie, die in das Essverhalten von fettleibigen Menschen geschaut hat, ergab, dass diese Menschen eine ganz andere Einstellung zu Ernährung und Bewegung vertreten, als jene Menschen, mit einem gesunden Gewicht. Der Geschmack steht bei der Auswahl des Essens an erster Stelle, Nährwertkennzeichnungen werden selten geprüft, und die Beziehung zu Lebensmitteln ist tendenziell impulsiver und emotionaler.
„Übergewicht und Fettleibigkeit sind ebenso ein soziales / kulturelles Problem wie ein persönliches Verhalten“, so Lona Sandon, Programmdirektorin der Abteilung für klinische Ernährung an der School of Health.
Wie wirkt sich diese Studie auf fettleibige Menschen aus
Ausgehend von dieser Studie ist es für fettleibige Menschen offensichtlich schwerer ungewollte Kilos zu verlieren! Der Ansatz sollte hier bereits damit beginnen, die ungesunde Einstellung zum Essen zu verändern. Oft kann das allerdings nur durch eine Therapie geschehen. Denn, um impulsives und emotionales essen zu verändern, müssen die unbewussten Muster aufgelöst werden, die ursprünglich zu diesem Verhalten führten und danach mit einem positiven Essverhalten ersetzt werden. Gleichzeitig sollte der Klient die Wichtigkeit gesunder Ernährung lernen.
Allerdings ist es damit nicht getan. Um gezielt Kilos zu verlieren, gilt auch für fettleibige Menschen, mehr Kalorien zu verbrennen, als Kalorien zu konsumieren. Damit trifft auch für fettleibige Menschen zu, dass mehr Bewegung und weniger Essen zu einem besseren Erfolg führt.
Das Hormon Leptin
Es gibt eine geringere Gruppe von Menschen, denen es trotz mehrfacher Anstrengung und guten Willen nicht gelang, erfolgreich abzunehmen. In den meisten Fällen, wenn es ihnen tatsächlich gelang ein paar Kilo abzunehmen, so waren diese bald wieder zurück.
Einer der Gründe dafür ist, das Hormon Leptin, das die Regulierung der Ernährung übernimmt. Dieses Molekül wird von den Fettzellen im Körper selbst produziert und kommuniziert mit dem Hypothalamus (eine Gehirnregion). Sind unsere Energiespeicher voll, so wird vom Hypothalamus eine Hungersnot ausgerufen.
Das eigentliche Problem dabei ist, dass je mehr Gewicht zugenommen wird, desto unempfindlicher wird man gegenüber Leptin. Abnehmen wird schwerer und die Gewichtszunahme erzeugt mehr Gewichtszunahme. Eine Abwärtsspirale, der es schwer zu entkommen ist.
Fettleibigkeit schränkt nicht nur die Lebensqualität ein
Nicht selten gehen damit Folgeerkrankungen wie
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus und
- Herz-Kreislauf-Leiden einher.
Wie kann fettleibigen Menschen durch physische Eingriffe geholfen werden
Über die Jahre hat die Medizin mehr und mehr Methoden entwickelt, fettleibigen Menschen zu einem besseren Leben zu helfen. Dazu gehören Eingriffe wie
- Magenbypass
- Schlauchmagen
- Magenballon
- Magenschrittmacher.
Die bekanntesten der oben genannten Methoden ist der Magenbypass und der Magenballon. Beide Eingriffe haben zum Ziel, dass der Patient ein natürliches Völlegefühl erlebt und somit weniger isst.
Der Schlauchmagen ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Magen selbst verkleinert wird.
Der Magenschrittmacher ist eine Therapie, welche der Magenlähmung entnommen wurde. Wird der Magenschrittmacher jedoch bei Übergewicht eingesetzt, so wird dabei die Magenentleerung verzögert, was ebenfalls zu einem längeren Völlegefühl führt. Der Patient fühlt sich satt und isst daher weniger.
Allerdings muss betont werden, dass jede der oben angeführten Therapien nur bei extrem fettleibigen Menschen angeboten wird. Denn, neben dem Vorteil, weniger zu essen und damit Gewicht zu verlieren, kommen mit jedem Eingriff auch Gefahren, die mit dem behandelnden Arzt abgewogen werden müssen.
Referenz:
https://www.webmd.com/diet/obesity/news/20180620/why-obese-people-find-it-so-tough-to-slim-down#1
https://www.netdoktor.de/krankheiten/adipositas/magenband/