Schönheitsoperationen sind keine Tabuthemen mehr
Während Tattoos, Körperschmuck wie Piercings oder ausgefallene Frisuren heute alltäglich sind, sorgen Schönheitsoperationen wie Brustvergrößerung, Nasenkorrektur und Facelifting meist in unserer Gesellschaft für Furore. Sie gelten als Tabu-Themen, über das man nicht gerne spricht. Immer noch geben nicht viele Frauen und Männer zu, wenn sie sich einer ästhetischen Operation unterzogen haben. Doch die Tendenz sich mit dem Thema Schönheitsoperation offen auseinanderzusetzen steigt.
Schauen wir uns die Stars im Fernsehen oder in den Zeitschriften an, so fällt es auf, dass manche mit Mitte 50 noch so aussehen wie 40, wie beispielsweise Madonna. Trotzdem geben nicht alle Prominente zu, dass sie bereits „unter dem Messer“ lagen. Oft hört man solche Ausreden wie „Ich treibe viel Sport und habe viel Schlaf“. Doch dies glauben wir ihnen nicht immer.
Nicht nur unter den Stars gilt die Schönheitsoperation als ein Tabu-Thema. Nach einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Magazins myself, haben 12 % aller deutschen, weiblichen Patienten Hemmungen nach einem ästhetischen Eingriff mit ihren Freunden darüber zusprechen. Doch es gibt auch Frauen, welche sehr stolz auf ihre neu geformte Nase, Brust oder Bauch sind. Denn oft haben sie sehr lange mit ihren Problemzonen gekämpft, wie mit viel Sport und verschiedenen Diäten, doch leider hat es an der Hüfte oder dem Po nichts verändert. Nach vielen erfolglosen Versuchen zieht man dann eine Schönheitsoperation in Erwägung.
Meist führt die Unzufriedenheit mit sich selbst zur depressiven Stimmung und das Leben wird negativ angesehen. Weshalb sollte der Mensch wegen der Beschaffenheit seines Körpers leiden, wenn ihm doch medizinisch nachgeholfen werden kann. Denn schon kleine chirurgische Eingriffe, wie weniger Beinumfang durch Fettabsaugung, können zu mehr Selbstbewusstsein und positiverer Lebenseinstellung führen. Auch wenn für Außenstehende solche Eingriffe mit Risiken verbunden sind, so verändern diese den Patienten nicht nur äußerlich sondern auch innerlich. Sie fühlen sich attraktiver und stärken somit ihr Selbstwertgefühl, wodurch sich für manche der gesamte Alltag zum Positiven entwickeln kann. Patienten, die sich zum Beispiel vorher kaum unter die Leute getraut haben, im Sommer ungern die Badesachen angezogen haben, erlangten gerade durch nur einen medizinischen Eingriff Mut diesen Tätigkeiten wieder ohne Hemmungen nach zu gehen.
So sollte die USA uns beim Umgang mit diesem Thema als Vorbild dienen. In den USA ist es kein Problem und keine Schande, wenn man sich einem ästhetischen Eingriff unterzieht. Viel problematischer ist es dort, wie der Patient nach der Operation aussieht, da nicht viel Wert auf die Natürlichkeit gelegt wird.
Vor einer Operation sollte man die Konsultation mit einem Arzt, oder auch mehreren Ärzten suchen. Schließlich birgt auch eine Schönheitsoperation Risiken, welche von Spezialisten abgewogen werden sollten. Der Arzt entscheidet schließlich, ob ein Eingriff tatsächlich notwendig ist, bzw. ob ein Eingriff den Vorstellungen nach überhaupt durchführbar wäre.
Eine Operation ist erst dann erfolgreich, wenn der Patient zufrieden und glücklich ist. Man sollte also nicht nur Tätowierungen oder skurrile Kleidungsstile tolerieren, sondern auch den Wunsch nach Schönheitsoperationen und somit den Wunsch nach Akzeptanz in der heutigen Gesellschaft mit zu hohen Schönheitsidealen.